Innennutendrehen

Große Überhänge und schlechte Spanabfuhr sind zwei der Herausforderungen beim Innennutendrehen. Lange Werkzeugauskragungen können zu Werkzeugablenkung und Vibrationen führen. Vibrationen und unzureichende Spanabfuhr wiederum erhöhen die Gefahr von Wendeplattenbruch. Schwierigkeiten bei der Spankontrolle können außerdem eine schlechte Oberflächengüte bewirken. Die üblichste Methode, Innennuten zu erzeugen ist das Radialeinstechen, aber auch Mehrfacheinstechen (A) und Stechdrehen (B) sind gängige Methoden.
Innennutendrehen – Anwendungstipps

- Präzisions-Kühlschmierstoffzufuhr mit hohem Durchfluss verbessert die Spankontrolle und -abfuhr
- Eine kleinere Bohrstange verbessert die Spanabfuhr, beeinträchtigt jedoch die Stabilität
- Die Aufspannung sollte bei kürzestem Überhang mit der am leichtesten schneidenden Geometrie erfolgen, um Vibrationen zu vermeiden
- Vibrationen können auch durch mehrere Einstiche mit einer schmaleren Wendeschneidplatte vermieden werden. Anschließend einen Schlichtvorgang vornehmen (siehe Abbildung (A) rechts)
- Eine Innennut lässt sich auch durch einmaliges Einstechen, gefolgt von einem Stechdrehvorgang, herstellen (B). Am Bohrungsgrund beginnen, dann nach außen arbeiten, um den Span aus der Bohrung zu transportieren.
- Kleinere Wendeschneidplattenbreite und Eckenradien für niedrigere Schnittkräfte nutzen
- Für präzise Bearbeitung mit minimierten Vibrationen und exakter Mittenhöhe EasyFixTM Spannaufnahmen verwenden
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Für Überhänge von 5−7xD schwingungsgedämpfte, hartmetallverstärkte Bohrstangen verwenden
L = 5−7xD

Für Überhänge von 3−6xD schwingungsgedämpfte oder Hartmetallbohrstangen verwenden
L = 3−6xD

Für Überhänge von 3xD Stahlbohrstangen verwenden
L ≤ 3xD
Strategien für das Innennutendrehen
Schruppen mit radialem Vorschub
Beginnen Sie am Bohrungsgrund (1) und arbeiten Sie dann nach außen zum Eintritt Empfohlene Vorschubwerte einsetzen. Die weiteren Schnitte (2, 3) sollten das 0.5- 0.8-fache der Wendeschneidplattenbreite betragen. Da die Schnittkräfte an diesem Punkt niedriger sind, kann der Vorschub um 30‒50 % erhöht werden.

Schruppen mit Längsdrehen
Längsdrehen bietet bessere Spankontrolle und besseren Spanbruch. Beginnen Sie am Bohrungsgrund und arbeiten Sie dann nach außen zum Eintritt. Stellen Sie nicht zur und gegen die Schulter zu, lassen Sie Stufen von 0.2 mm (0.008 Zoll) zwischen den Durchgängen.
Stechdrehen bietet einen stabileren Prozess als der Schnitt mit radialem Vorschub, da es geringere radiale Kräfte erzeugt, die zu Vibrationen führen. Denken Sie daran, dass das Längsdrehen wegen der geringeren Stechtiefe (ap) weniger produktiv ist als axiale Schnitte.

Schruppen mit nicht-linearen Werkzeugwegen:
Nicht-lineare Werkzeugwege bieten eine längere Standzeit und bessere Spankontrolle. Der Wendeschneidplattenverschleiß wird über einen großen Teil der Schneidkante verteilt. Die RM-Geometrie ist ideal für nicht lineare Werkzeugwege. Nicht-lineares Drehen ist nützlich, wenn der Grund des Merkmals über große Radien verfügt.

Schlichten
Der Erhalt guter Spankontrolle beim Schlichten ist stets schwierig, insbesondere bei der Bearbeitung von Verrundungen. Es ist wichtig, dass die Zerspanung des abzutragenden Materials in drei Durchgängen erfolgt.
- Führen Sie den ersten Schnitt nah am Eckenradius direkt am Bohrungsgrund durch.
- Beginnen Sie den zweiten Schnitt nah am Nutgrund und arbeiten Sie bis zum Eckenradius am Innendurchmesser.
- Beim dritten Schnitt wird die Nutwand nah am Bohrungseintritt und dem Eckenradius geschlichtet.



Inne Kühlschmierstoffzufuhr
Verwenden Sie Werkzeuge zum Axialeinstechen mit Präzisions-Kühlschmierstoffzufuhr, auch wenn der max. Kühlschmierstoffdruck Ihrer Maschine niedrig ist. Kühlschmierstoffzufuhr verbessert die Spanabfuhr und verringert das Risiko von Spanklemmen in der Nut, insbesondere bei tiefen Nuten. Wählen Sie den maximalen Kühlschmierstoffdruck, um eine bessere Spanabfuhr zu erzielen.

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