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Was ist Reiben?

Reiben ist eine Schlichtbearbeitung, die mit einem Mehrschneiden-Werkzeug durchgeführt wird. Dabei werden bei hoher Vorschubgeschwindigkeit und geringen Schnitttiefen hohe Oberflächengüte, exzellente Bohrungsqualität sowie enge Durchmessertoleranzen erzielt.

Erste Überlegungen beim Reiben

Die Standzeit des Reibwerkzeugs wird durch mehrere Parameter beeinflusst:

  • Stechtiefe
  • Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeit
  • Werkstoff
  • Rundlauf
  • Offset
  • Druck und Konzentration des Kühlschmierstoffs
  • Schnittunterbrechungen
  • Bauteilspannung
  • Geometrie und Sorte
  • Werkzeuglänge
  • Korrekte Wahl des Werkzeughalters

Allgemeine Hinweise zum Reiben

Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, müssen die verwendeten Reibwerkzeuge zum „Arbeiten“ gebracht werden. Ein häufiger Fehler ist die Herstellung vorgefertigter Bohrungen mit zu geringem Aufmaß. Verbleibt vor dem Reiben ein zu geringes Aufmaß in der Bohrung, kann das Reibwerkzeug nicht richtig schneiden. Dadurch verschleißt es in kurzer Zeit und verliert den Durchmesser. Genauso wichtig ist es für eine gute Bearbeitungsleistung, nicht zu viel Material in der Bohrung stehen zu lassen.Lesen Sie mehr zum Thema Materialabtrag

  • Wählen Sie den für die Anwendung optimalen Reibwerkzeugtyp mit den optimalen Schnittgeschwindigkeiten und Vorschüben. Achten Sie darauf, dass die vorgefertigten Bohrungen den korrekten Durchmesser haben.
  • Das Werkstück muss sicher gespannt sein und die Maschinenspindel darf kein Spiel aufweisen. Lesen Sie mehr zum Thema Werkstückspannung
  • Achten Sie auf ein hochwertiges Spannfutter. Rutscht das Reibwerkzeug im Futter, kann es besonders bei einem automatischen Vorschub zum Bruch des Werkzeugs kommen.
  • Begrenzen Sie die Auskraglänge des Werkzeugs von der Maschinenspindel auf ein Minimum.
  • Verwenden Sie nur empfohlene Kühlschmierstoffe, um die Standzeiten zu erhöhen und sicherzustellen, dass der Kühlschmierstoff an die Schneidkanten gelangt. Da das Reiben keine schwere Zerspanung darstellt, genügt normalerweise eine Öl-Emulsion im Verhältnis 40:1. Bei der Trockenbearbeitung von Grauguss kann gegebenenfalls Druckluft verwendet werden. Lesen Sie mehr zum Thema Kühlschmierstoff
  • Sorgen Sie dafür, dass sich die Nuten des Reibwerkzeugs nicht mit Spänen zusetzen.
  • Prüfen Sie vor einem Nachschleifen des Reibwerkzeugs dessen Rundlaufgenauigkeit. In den meisten Fällen muss nur der Anschnitt nachgeschliffen werden.
  • Halten Sie die Reibwerkzeuge stets scharf. Regelmäßiges Nachschleifen kann Kosten sparen; allerdings ist dabei wichtig zu wissen, dass Reibwerkzeuge nur mit dem schrägen und konischen Anschnitt schneiden, und nicht mit der Fase. Daher muss nur dieser Anschnitt nachgeschliffen werden. Die Genauigkeit beim Nachschleifen entscheidet über die Bohrungsqualität und Werkzeugstandzeit.

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